Vortrag von Elmar Brok am Schulzentrum
Kaum ein anderes Thema beschäftigt junge Menschen aktuell so sehr wie der Ukrainekrieg. Laut den Ergebnissen der Studie “Jugend in Deutschland” empfinden 70 Prozent der Heranwachsenden Angst und Sorgen mit Blick auf den Krieg in Europa.
Um den Oberstufenschülerinnen und -schülern des GNR und der Richard-von-Weizsäcker-Gesamtschule eine geschichtliche und politische Einordnung der aktuellen Geschehnisse zu erleichtern und Hilfen für die Beantwortung ihrer ganz persönlichen Fragen zu geben, besuchte am 02. Mai Elmar Brok das Schulzentrum in Rietberg. Bürgermeister Andreas Sunder begrüßte Brok als „Kenner Europas“, der wie kaum ein anderer deutscher Politiker in der Lage sei, die aktuellen Geschehnisse einzuordnen.
In seinem knapp einstündigen Vortrag berichtete Brok auf Grundlage seiner langjährigen politischen Erfahrungen als Mitglied des EU-Parlaments und als Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten über die Vorgeschichte und Gründe der “aggressiven und imperialistischen Politik” Putins und hob dabei die besondere “historische Verantwortung” Deutschlands in diesem Konflikt hervor, da die Ukraine während des Zweiten Weltkrieges eines der umkämpftesten Gebiete gewesen sei und die dort ansässige Bevölkerung unvorstellbares Leid erfahren habe.
Im Anschluss an den Vortrag stellten sich Elmar Brok und Andreas Sunder gemeinsam den Fragen aus dem Kreis der knapp 500 Schülerinnen und Schüler. Sunder zeigte dabei auf, dass die Folgen des Ukrainekrieges mittlerweile auch unmittelbar in Rietberg zu sehen seien, da hier aktuell 200 Geflüchtete untergekommen sind. Beide lobten abschließend die Solidarität der Schülerinnen und Schüler mit der Ukraine sowie die Hilfsbereitschaft und Willkommenskultur in Rietberg insgesamt. Besonderen Dank sprach der Bürgermeister Martina Speit, Mutter zweier Kinder am GNR, und der Bürgerstiftung Rietberg, aus. Nur durch die Initiative von Frau Speit, der Hilfe des Landtagspräsidenten André Kuper und der Kostenübernahme durch die Bürgerstiftung konnte diese für alle Seiten gewinnbringende Veranstaltung ins Leben gerufen werden.
Text und Foto: C. Michalke