Schulsanitätsdienst

Der Schul-Sanitätsdienst kümmert sich um die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler. Bei kleineren Unfällen z.B. auf dem Schulhof werden dann die Mitglieder alarmiert.

Den Schulsanitätsdienst gibt es am GNR seit 2004. Damals hatte Frau Salmen-Reinsch den Dienst gegründet. Zu den aktiven Mitgliedern gehören Schülerinnen und Schüler aus den Stufen 8 bis Q2. Als Ausrüstung haben sie z.B. Haftpflaster, Verbände und Tapes.

Der Schulsanitätsdienst trifft sich in verschiedenen Konstellationen montags und mittwochs – siehe auch: “Neumitglieder willkommen”.

Wir von der Homepage AG konnten im Frühjahr 2024 Interviews mit der Leitung Herrn Grotum und mit mehreren Teilnehmerinnen des Schulsanitätsdienstes führen, um einen Einblick in die Aufgaben und Arbeit zu geben:

So finden im Umfeld der Sani- AG regelmäßig Workshops und Lehrgänge statt. Drei davon gab es wieder im Frühjahr 2024: Zum einen haben Sani-AG Schülerinnen beim Fortbildungstag des Lehrerkollegiums einen Kurs zur Auffrischung und Vertiefung der Reanimation für alle LehrerInnen geleitet. Zum anderen hat die Leitung der Sani- AG, Herr Grotum, mit den SportlehrerInnen einen Lehrgang zur Auffrischung Rettungsfähigkeit im Schwimmen durchgeführt. Außerdem wurde für Freiwillige aus dem Lehrerkollegium ein zweitägiger Erste-Hilfe-Lehrgang von Herrn Grotum angeboten.

Interview 1: Mit drei Sani-AG-Schülerinnen aus der Mittelstufe zum Workshop

Was habt ihr den LehrerInnen bei dem Workshop beigebracht?
Irem: Das Ziel des Workshops war es den LehrerInnen die Reanimation beizubringen, wobei wir auch die (stabile) Seitenlage nochmal durchgegangen sind.

Helen und Claudia: Wir haben den LehrerInnen die Kardiopulmonale Reanimation (kurz CPR) erklärt. Mit der Hilfe von Puppen konnten sie die Reanimation daraufhin eigenständig durchführen.

Was war euch dabei besonders wichtig? Was sollten die LehrerInnen also auf jeden Fall lernen/üben?
Irem: Uns war es wichtig, dass die LehrerInnen wissen, wie man die Reanimation in einem echten Szenario wirklich anwendet, da man bei einem Herzstillstand schnell handeln muss und keine Zeit hat zu zögern. Vor allem haben wir darauf geachtet, dass jeder Lehrer/jede Lehrerin die Reanimation einmal mithilfe einer Puppe ausprobiert haben. Dabei haben wir darauf geachtet, dass sie keine Fehler machen. Wir wollten, dass die LehrerInnen auf jeden Fall die Herzdruckmassage und die Mund-zu-Mund-/Mund-zu-Nase-Beatmung nochmal wiederholen, da dies die wichtigsten Teile der Reanimation sind.

Helen: Uns/Mir war es besonders wichtig, dass der erste Schritt immer Hilfe holen ist, da – wenn es möglich ist – nie alleine Hilfe geleistet werden sollte.

Claudia: Uns war besonders wichtig, dass man lernt, wie man in einer Situation eines Kreislaufstillstandes ruhig und besonnen handelt. Es ist wichtig, in solchen Situationen zu wissen, was man machen muss und wie man am effizientesten hilft.

Wie habt ihr euch selbst darauf vorbereitet (Ablauf geplant, sonstige Vorbereitungen, etc)?

Irem: Zunächst haben wir uns vorher nochmal als Gruppe getroffen, um die Reanimation mit Puppen zu üben, dann hat uns Herr Grotum eine Anleitung bzw. ein Arbeitsblatt geschickt, damit wir die Reanimation selbst zuhause nochmal wiederholen können. Wir wurden dann vorher in die Räume gelassen, um die Puppen vorzubereiten (ihnen Masken anziehen, um die Beatmung zu üben) und etwas Platz freizumachen.

Helen: Persönlich habe ich mich darauf vorbereitet, indem ich mir einen kleinen Zettel schrieb, wo ich die wichtigsten Punkte und den groben Ablauf der Reanimation festhielt, falls ich vor Aufregung den Faden verlieren sollte. Sonst habe ich einen Stuhlkreis aufgestellt und die Puppen in die Mitte gelegt, sodass es nicht einer normalen Unterrichtsstunde ähnelte.

Claudia: Jede*r von uns hat eine Erste- Hilfe Ausbildung und wir haben uns mit Gesprächen und mit einer allumfassenden Wiederholung vorbereitet.

War es aufregend, vor so vielen LehrerInnen alles zu erklären?
Irem: Ja, war es, vor allem da mehr LehrerInnen kamen als gedacht. Dadurch habe ich teilweise ein paar ,,kleine Sachen‘‘ vergessen, doch dies habe ich im Nachhinein nachgeholt. Dennoch war es eine angenehme Atmosphäre, da die LehrerInnen sehr entspannt und freundlich waren. Zudem hat es mich sehr gefreut, dass die LehrerInnen Fragen gestellt haben. Dadurch hatte ich den Eindruck, dass sie wirklich zugehört haben und auch interessiert waren. Da die LehrerInnen so kooperativ waren, hatte ich sogar noch genug Zeit, um ihnen die (stabile) Seitenlage beizubringen.

Helen: Ja, es war sogar sehr aufregend.

Claudia: Ja, war es, aber es war eine großartige Möglichkeit vor erwachsenen Leuten etwas zu erklären und sich so einer ungewohnten Situation anzupassen.

Warum hattet ihr euch insgesamt für die Teilnahme an der Sani AG entschieden?
Irem: Nach meinem Abi will ich im medizinischen Bereich arbeiten, daher habe ich mir erhofft, durch die Sani-AG schon etwas Vorwissen zu sammeln. Zudem hat mir die Atmosphäre in der AG sehr gefallen, da jeder sehr freundlich ist und wir auch manchmal entspannte Treffen mit Snacks haben. Außerdem finde ich das Gefühl, dass man etwas Gutes tut und anderen hilft, sehr gut, weswegen ich vorhabe, bis zu meinem Abi in der Sani-AG zu bleiben.

Helen: Ich bin der Sani AG beigetreten, da ich im Notfall helfen möchte und mich generell für Erste Hilfe und Medizin interessiere.

Claudia: Wir haben alle immer viel Spaß zusammen und können Stufenübergreifend viel voneinander lernen, zudem haben wir die Möglichkeit unsere eigenen Ideen wie die „First-Medics“ umzusetzen.


Interviewfragen: Miray und Luca (Homepage AG)

Interview 2: Mit Herrn Grotum zum Lehrgang mit SportlehrerInnen und zu Workshops für das Lehrerkollegium

Sie haben aktuell für alle SportlehrerInnen vom GNR eine Fortbildung/einen Lehrgang für die Rettungsfähigkeit im Schwimmen durchgeführt: Wie bauen sie diesen Kurs auf? Was muss alles gemacht werden?

Es ging um die Auffrischung der Rettungsfähigkeit der Sportlehrkräfte. Folgende Dinge mussten alle geübt werden: Ausdauerschwimmen, Streckentauchen, Tieftauchen, sicher ins Wasser springen, Transportieren und Schleppen von Personen in Notsituationen sowie das An-Land-Bringen. Dann ging es um weitere Maßnahmen bei der Ersten Hilfe: zum Beispiel doe  Reanimation, die Befreiungsgriffe, oder die Beantwortung der Frage „Welche Gefahren es besonders am und im Wasser gibt“.

Wozu ist dieser Lehrgang genau da?

SportlehrerInnen müssen diesen Lehrgang sehr regelmäßig auffrischen, ansonsten dürfen sie keinen Schwimmunterricht erteilen. Das ist also Pflicht und wichtig, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Am GNR haben alle SportlehrerInnen bestanden.

Wie oft müssen SportlehrerInnen den Kurs durchführen?

Alle 4 Jahre müssen SportlehrerInnen diese Auffrischung spätestens nachweisen. Entsprechende Kurse kann man bei der DLRG, beim Roten Kreuz und bei der Bezirksregierung (Detmold) machen.

Was macht Ihnen als Leitung am meisten Spaß?

Am meisten Spaß macht es, dass ich mit den KollegInnen zusammen etwas außerhalb von Lehrplänen und Unterricht machen kann. Es ist viel netter, als Schullehrpläne zu überarbeiten. Hier können wir wirklich zusammenarbeiten und voneinander lernen.

Stellen Sie sich bitte selbst noch eine Frage, die Sie zum Lehrgang mit den SportlehrerInnen beantworten wollen.

Frage: Was ist der Unterschied zwischen Transportieren und Schleppen?

Antwort: Eine Schlepptechnik machen wir, wenn eine Person bewusstlos ist, nicht mehr selber schwimmen kann und beim Schwimmen nicht mehr unterstützen kann. Die gängigen Griffe beim Schleppen sind: der Standardfesselschleppgriff, der Achselschleppgriff oder der Kopfschleppgriff.

Sie bieten als ausgebildeter Rettungssanitäter und Ausbilder in Erster-Hilfe ja außerdem immer die Erste-Hilfe-Kurse für LehrerInnen auch außerhalb der Sportfachschaft an. Zuletzt an zwei Tagen im Frühjahr 2024. Wie bauen Sie diesen Kurs aus?

Der Lehrplan vom Roten Kreuz gibt folgende Aspekte vor, zum Beispiel: Wie sichere ich eine Unfallstelle, Wie kann ich mich selbst schützen (Unfall), Rettungsgriff (z.B. Rettung aus einem brennenden Auto heraus), Verbände (auch Druckverband), sichere Atemkontrolle, Seitenlage, Reanimation, Umgang mit dem Defibrillator, Helmabnahme (Motorradhelm), akute Erkrankungen (z.B. Herzinfarkt), und vieles mehr.  

Was üben und lernen die freiwilligen TeilnehmerInnen aus dem Lehrerkollegium und MitarbeiterInnen des GNR in diesem Kurs?

Sie lernen, wie sie in Notsituationen reagieren, auf Selbstschutz achten und Maßnahmen der Ersten Hilfe durchführen. All diese Aspekte üben wir in möglichst “realitätsnahen” Situationen.

Was macht Ihnen selbst am meisten Freude bei der Leitung dieser Kurse?

Es macht Spaß mit den Kollegen zusammenzuarbeiten und ihnen etwas beizubringen. Mir ist Erste Hilfe in der Schule und in der Freizeit ein sehr wichtiges Anliegen. Es ist ein tolles Gefühl, anderen Menschen helfen zu können und etwas Gutes zu tun, indem man in Notsituationen helfen kann. Außerdem ist es großartig zu sehen, dass sich die TeilnehmerInnen nach dem Kurs sicherer für mögliche Notsituationen fühlen.

Das Interview mit Herrn Grotum führten Eva und Talia (Homepage AG)



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