Umweltpolitik und -technik

Bei diesem Kurs handelt es sich um ein fächerverbindendes Angebot der Fächer Sozialwissenschaften und Technik. Beide Fächer stehen gleichberechtigt nebeneinander, wobei sich die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Thema Umweltschutz ergänzen und im jeweils anderen Fach weiterverfolgen lassen. In beiden Fächern soll möglichst praxisorientiert an umweltpolitischen Fragestellungen bzw. technischen Möglichkeiten zum Umweltschutz vor allem am GNR und zu Hause gearbeitet werden.

Ziele und Inhalte des Kurses

Der Schutz unserer Umwelt ist wichtiger denn je. Und oft ist es so, dass man zwar eine Menge über Möglichkeiten zum Umweltschutz weiß und nur wenig tun müsste, um sich entsprechend zu verhalten. Aber trotzdem handelt man oft nicht so. Einige Beispiele sind die Verwendung energiesparen-der Lichtquellen, der Standby-Betrieb, das Fahrrad- statt Autofahren, die Sortierung von Abfällen, der Einsatz von Umwelttechnologien, z. B. die Nutzung der Sonnen- oder Windenergie. Warum ist das so, und wie kann man das ändern?
In diesem Kurs werden wir uns mit Umwelttechnologien, Umweltpolitik und einem verantwortungs-wollen und nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen an unserer Schule und zu Hause auseinandersetzen. Das Angebot enthält zwei sich ergänzende Komponenten: Zum einen – das ist der Beitrag des Faches Technik – sollen Grundlagen für das Verständnis von Umwelttechnologien (z. B. Wasserkraft, Wind- und Solarenergie, Elektroauto, etc.) und von energiesparendem Verhalten erarbeitet werden. Du wirst zudem in Gruppen Möglichkeiten erarbeiten können, wie wir am GNR noch weiter verstärkt ökologische, ökonomische und soziale Projekte etablieren können. Z. B. wäre denkbar, bei der Gestaltung eines nachhaltigen Schulgeländes, dem Einsparen von Energie (Strom, Wärme etc.) oder auch der intensiveren Mülltrennung und -vermeidung aktiv mit zu wirken.

Der Kurs beginnt mit einer gründlichen Erarbeitung von Symptomen, Ursachen und Folgen des Klimawandels, auch mithilfe der Filme „Eine unbequeme Wahrheit“ und seines Nachfolgers “Immer noch eine unbequeme Wahrheit”.

Wir werden anschließend das Thema CO2-Emissionen sowohl global als auch mit Blick auf den eigenen Haushalt untersuchen. Danach werden wir exemplarisch verschiedene Bereiche wie Mülltrennung und Recycling, Wärmedämmung und Elektromobilität unter technischen und umweltpolitischen Blickwinkeln erörtern.

Schließlich geht es unter der Überschrift „Umweltpolitik“ um die Frage, wie sich Umweltschutz in der (globalen) Gesellschaft effektiver durchsetzen lässt. Wichtig ist dabei, dass wir niemandem ein schlechtes Gewissen bereiten wollen, denn das leistet sicherlich keine nachhaltige Motivation, sein Verhalten zu ändern. Vielmehr hat man inzwischen erkannt, dass man am besten immer einen gewissen „Anreiz“ geben sollte, um ein Verhalten zu verändern. Hier folgt der Unterricht dem sogenannten „Sozialökonomischen Ansatz der Umweltbildung“, der danach fragt, welche Rahmenbedingungen bewirken, dass Chancen zum Umweltschutz häufig ausgelassen werden, obwohl Möglichkeiten dazu bestehen, und wie man diese Bedingungen so verändern kann, dass es für alle attraktiver wird, umweltfreundlich zu handeln. Dazu gehören z. B. auch Vergleichsrechnungen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit bestimmter Energieträger oder -verbraucher, z. B. Fahrzeuge oder Leuchtmittel.
Der Unterricht läuft auf die zentrale Frage hinaus, ob Wirtschaft und Umwelt tatsächlich unvereinbar sind, oder ob und wie es möglich ist, Wirtschafts- und Umweltinteressen unter einen Hut zu bringen.

Quelle: Franz-Josef Floren, Brigitte Binke-Orth, Thomas Hönemann, Rainer Schmidt, Uwe Taenzer: Politik 3. Ein Arbeitsbuch für den Politikunterricht, Braunschweig/Paderborn/Darmstadt 2005, S. 227.

Du sollst aber auch praktisch in Deinem Umfeld nach umweltverträglichen Alternativen forschen und die gefundenen Alternativen in die Praxis umsetzen – in unserer Schule, bei dir zu Hause, in der Stadt Rietberg.

Methodik

Sowohl im technischen wie auch im sozialwissenschaftlichen Anteil des Kurses wirst du häufig mit anderen im Team zusammenarbeiten.
Eine der beiden Klassenarbeiten pro Halbjahr kann durch eine Projektarbeit ersetzt werden. Hierbei kann es sich z. B. um die Planung und Durchführung von Unterrichtsstunden zum Thema Heizenergie sparen handeln, Beiträge zu Umweltwettbewerben oder im technischen Bereich um die Durchführung von Versuchsreihen z. B. mit Solarkollektoren oder Wärmedämmungsmaterialien.

Neigung und Eignung

Als Voraussetzung für die Wahl dieses Angebotes solltest du ein großes Interesse am Thema „Umweltschutz“ mitbringen und Spaß daran haben, etwas zu erforschen und zu verändern. Auf technischer Seite bauen wir auf deine Kenntnisse des Mathematik- und Physikunterrichts auf. Das Fach Sozialwissenschaften bedingt keine besonderen Voraussetzungen. Hilfreich ist es aber, wenn du schon einiges über die Umweltproblematik weißt. Das regelmäßige Lesen einer Tageszeitung ist in dieser Hinsicht sicher nützlich.

Ziele und Perspektiven

Zwar findet das Fach Umweltpolitik und -technik in der Sekundarstufe II keine direkte Fortsetzung. Die in diesem Kurs erworbenen sachlichen und methodischen Kenntnisse lassen sich aber gewinnbringend im sozial- und naturwissenschaftlichen Unterricht einbringen und vertiefen. Zudem er-fährst du durch den Kurs ein gutes Stück Allgemeinbildung, das Möglichkeiten aufzeigt, vor vorschnellen Urteilen schützt und schließlich auch immer ein breiteres Spektrum beruflicher Perspektiven eröffnet.