Religion

Intention des katholischen und evangelischen Religionsunterrichts am GNR

Der evangelische und katholische Religionsunterricht (RU) sehen ihre Aufgabe darin, jungen Menschen die Bedeutung der Religion für ihr und das Leben anderer Menschen, also die religiöse Dimension der Wirklichkeit, zu erschließen. Grundlage dafür ist das Bild vom Menschen als Geschöpf Gottes. Weil der Mensch das „Ebenbild Gottes“ (Gen 1,27) ist, ist seine Würde unantastbar, seine Existenz einzigartig und von Gott gewollt. Er kann sein Leben in Freiheit gestalten. Der Mensch als „Ebenbild Gottes“, also als sein Stellvertreter auf der Erde, hat aber ebenso den Auftrag, sein Leben in Verantwortung für die Menschen und die Erde zu leben.

Im RU setzen wir uns also mit den Fragen des Menschen nach dem „WOHER er kommt“, dem „WOHIN er geht“ und „FÜR WAS er lebt“ auseinander. Damit trägt unser RU zur religiösen Bildung der Heranwachsenden bei. Sein Auftrag ist das „Nachdenken über letzte Fragen, über Ziele und Zwecke individuellen und gesellschaftlichen Handelns und über die Wirklichkeit“ im Spiegel der Bilder der biblischen Tradition (KLP ev. RU, S. 11). Dabei sind wir uns darüber bewusst, dass die Heterogenität unserer Schülerinnen und Schüler angesichts der weltanschaulichen und religiösen Vielfalt und einer geringeren religiösen Sozialisation eine Konkretisierung und Personalisierung der theologischen Inhalte erfordert, um die Schülerinnen und Schüler zum verantwortlichen Denken und Handeln in Bezug auf ihr Leben, die Religion und den Glauben zu befähigen. Ziel des RUs ist „die Entwicklung religiöser Orientierungsfähigkeit im persönlichen und gesellschaftlichen Leben“. (vgl. KLP kath. RU, S. 9) Dabei ermöglicht es „die Kooperation der Fächer Katholische und Evangelische Religionslehre in besonderer Weise,  die Frage nach der Bedeutung der Zugehörigkeit oder auch Nichtzugehörigkeit zu einer Kirche für die eigene Lebensgestaltung zu reflektieren und ein Bewusstsein für die Bedeutung von Konfessionalität und für den Reichtum christlichen Lebens zu entwickeln, den es im interkonfessionellen Dialog zu erschließen gilt. (KLP kath. RU S. 11)

Zu den Aufgaben des RUs gehören:

  • die Vermittlung eines Grundwissens über die Geschichten, Lieder und Lehren der Bibel im AT und NT als Heilige Schriften der Juden und Christen, mit ihren z.T. engen Berührungen zum Koran
  • die Deutung der Traditionen im Glauben der Kirchen,
  • die Vermittlung von theologischem Fachwissen, um in einem (inter-) religiösen Dialog begründet formulieren und argumentieren zu können,
  • Gedanken und Anregungen zur Lebensorientierung und Lebensgestaltung aus dem christlichen Selbstverständnis,
  • die Ermöglichung von Begegnungen und ein Verständnis für unterschiedliche Ausdrucksformen des Glaubens der evangelischen Kirche, der katholischen Kirche und anderer Religionen sowie
  • die Förderung religiöser Dialog- und Urteilsfähigkeit, denn
  • das Wissen um die Inhalte und Ausdrucksformen des christlichen Glaubens befähigt zum interreligiösen Dialog innerhalb der Gesellschaft.

Der RU ist am GNR offen für alle SuS, die sich diesen Fragen unter Leitung von Lehrerinnen und Lehrern, die auf der Basis der christlichen Tradition unterrichten, stellen wollen.

Seitenwechsel

Im Rahmen „Schüler erleben reales Leben“ haben sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 verpflichtet für sechs Monate ehrenamtliche Betreuungsdienste zu leisten.
Ausgehend vom Gymnasium Nepomucenum arbeiten die Schüler und Schülerinnen an der Schulstation, Martinsschule, im Betreuten Wohnen der Caritas und im Altenpflegeheim Haus St. Margareta in Neuenkirchen.

Seitenwechsel – ein Projekt ausgehend vom Fach Religion
In dem Projekt „Seitenwechsel“ gehen die SuS aus der Schule in die Alltagswelt und engagieren sich ehrenamtlich. Anders als bei einem Berufspraktikum steht nicht die Berufsorientierung im Vordergrund, sondern das Erleben von sozialen Erfahrungen in einem für die Schüler unbekanntem neuem Feld, das sie selbstständig entdecken. Die SuS kommen mit der sozialen Wirklichkeit außerhalb der Schule in Kontakt, die sie bisher kaum wahrgenommen haben. Sie unterhalten sich mit älteren Menschen, spielen mit den Senioren Wii und übernehmen die Verantwortung für die Technik oder helfen Schülern der Schulstation bei den Hausaufgaben. Ihr Aufgabenfeld ist vielseitig. Eins verbindet alle Aufgaben – das aktive Handeln mit den Mitmenschen, am Nächsten. Die Schüler und Schülerinnen erleben durch soziales Engagement Religion praktisch. Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter erhält eine aktuelle Gültigkeit. Nächstenliebe wird nicht nur theoretisch gelernt, sondern praktisch erfahrbar und gelebt.
Begleitet werden die Schüler von einer Religionslehrerin während ihres Sozialpraktikums in monatlichen Reflexionsgesprächen. Aktuelle Erfahrungen werden ausgetauscht. Werden doch die SuS möglicherweise erstmals in ihrem Leben mit Extremsituationen wie dem Tod eines Mitmenschen konfrontiert.
„Wir sind sozial!“ Diesen Slogan haben die Schüler und Schülerinnen sich selbst gegeben und er fasst kurz das Ziel des Projekts zusammen. Die Schüler sind stolz auf ihre Arbeit und Erfahrungen und übertragen dies auf den schulischen Alltag.
Das Projekt Seitenwechsel dient in besonderer Weise der Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, dass im Rahmen des Schulprogramms des Gymnasiums schon in hohen Maße den Schulalltag bestimmt.