Geschichte

– ein Definitionsversuch –

Die Geschichte befasst sich mit den Lebensformen, dem Denken und dem Wirken der Menschen in der Vergangenheit. Aus der Geschichte ist zu lernen, wozu wir Menschen fähig sind. Geschichte ermöglicht zugleich das Verstehen der bzw. das Verständnis für die gegenwärtigen Strukturen und Gegebenheiten in Politik, Kultur, Wirtschaft etc.. Sie kann Antworten geben auf Fragen nach der individuellen und staatlichen Identität.

Ausgehend von der Erkenntnis, dass jedes menschliche Individuum eingebunden ist in geschichtliche Bezüge und Traditionen, soll unser Geschichtsunterricht dazu beitragen, dem Einzelnen seine persönliche Stellung und Prägung durch seine speziellen Vorerfahrungen und sein spezielles Umfeld bewusst zu machen. Dazu gehört die individuelle und familiäre Eigenerfahrung, aber auch die Einbindung in eine bestehende Ordnung durch Staat und Gesellschaft.

Weil Demokratie und Rechtstaatlichkeit keine konstanten Errungenschaften, sondern stets aufs Neue zu bewahren sind, soll die historisch-politische Aufklärung durch unseren Geschichtsunterricht dazu beitragen, demokratische Prinzipien und Wertsetzungen zu erhalten und weiter zu entwickeln.

Die Offenheit für unterschiedliche Erfahrungen, Einstellungen und Verhaltensweisen zielt zugleich auf die soziale Verantwortung des Einzelnen in einer pluralistisch angelegten Gesellschaft, die auch unterschiedliche kulturelle Wertsysteme berücksichtigen muss.

Mit Hilfe einer differenzierten Interpretationstechnik (Quellenanalyse; Erläuterung des quellenrele-vanten historischen Umfeldes; Stellungnahme unter Berücksichtigung von Sach- und Werturteilen) versucht der Geschichtsunterricht die vielfältigen Informationsquellen, die uns Hinweise auf das Leben der Menschen in der hinter uns liegenden Zeit geben können, sachgerecht zu entschlüsseln und in unserem Lebensumfeld verstehbar zu machen. Unter Aneignung eines fachlichen Grundla-genwissens werden die Schüler und Schülerinnen im Geschichtsunterricht mit dem Weg bekannt gemacht, selbstständig wissenschaftspropädeutisch zu arbeiten und eigene Erkenntnisprozesse einzu-leiten und voranzutreiben.

(vgl. auch Kultusministerium NRW (Hrsg.), Richtlinien und Lehrpläne Sekundarstufe II Geschichte, Düssel-dorf 1999)

Geschichte (Definition):

a) Was „geschehen“ ist (das Vergangene), nennen wir Geschichte.

b) Die Beschäftigung mit dem Vergangenen wird Geschichte genannt.

Gedanken anregende Fragen:

1. Macht Geschichte Sinn vor dem Hintergrund des Gedankens, dass alles Geschehen ein-malig und damit unwiederbringbar und zudem von Individuen beeinflusst ist?

2. Gibt es „Gesetze“ bzw. Regelhaftigkeiten, die aus der Geschichte ableitbar sind?

3. Was ist gemeinhin eigentlich interessant an Geschichte? Warum beschäftigen sich Men-schen mit Geschichte? – Warum macht der Staat Geschichte zum pflichtgebundenen Schulfach?

4. Revolution – Reformen – Evolutionsprozesse: Wer eigentlich treibt geschichtliche Pro-zesse an?

5. Inwiefern dient Geschichte, um zu manipulieren?

6. Was macht das Fach Geschichte zum Thema? Oder: Was wird aus der Vielfalt des Le-bens für die Geschichtsbetrachtung herausgegriffen?

Angebot: Geschichte bilingual

HIER geht es zur Präsentation (Link).