Juniorwahl: “Intensiv erlebte Demokratie im Schulalltag” und der Besuch des Landtagspräsidenten
Über 530 SchülerInnen aus fünf Stufen (Stufe 8 bis Q2) hatten am GNR in der Woche vor der vorgezogenen Bundestagswahl die Möglichkeit, das Wählen zu erproben. Wir nehmen damit zum fünften Mal am großen Projekt zur politischen Bildung in Deutschland teil: der Juniorwahl. Ein Unterstützer der Juniorwahl, NRW- Landtagspräsident André Kuper, besuchte das GNR, informierte sich dabei über die Organisation vor Ort und kam ins Gespräch mit Wahlhelfern und Wählenden bei der Juniorwahl.
André Kuper, der in seiner Funktion als Landtagspräsident das große demokratische Schulprojekt maßgeblich unterstützt, konnte sich ein Bild von der Organisation und Durchführung vor Ort machen. Die SchülerInnen simulieren bei diesem Projekt realistisch den Wahlvorgang zur Bundestagswahl: mit Wahllokal, originalgetreuem Material wie Wahlbenachrichtigungen, Wählerverzeichnis, Stimmzetteln, Wahlkabinen und Wahlurne. Nach der Begrüßung durch Schulleiter Matthias Stolper und Bürgermeister Andreas Sunder als Vertreter des Schulträgers kam André Kuper bei seinem Besuch mit den zwei Sowi-Kursen der Stufe EF vor allem unter dem Thema „Jugend und Politik“ ins Gespräch: Es wurde u.a. über die Reichweite der Juniorwahl gesprochen, über Wählen ab 16 Jahren, über Partizipationsmöglichkeiten auch von Jugendlichen („Demokratie braucht Engagement.“, „Auf alles zu schimpfen wäre einfacher, aber traut euch, euch zu engagieren.“). Bei der anschließenden Begleitung eines Wahlgangs unterhielt sich der Landtagspräsident auch mit einer Gruppe von Wahlhelferinnen der Stufe 10, die sich bei der Durchführung aktiv engagierten.


Um den (freiwilligen) Wahlgang bei der Juniorwahl vorzubereiten, beschäftigten sich die Wahlberechtigten in der kurzen Zeitspanne vor den Neuwahlen besonders in den Fächern Wirtschaft-Politik bzw. Sozialwissenschaften (Sowi) mit dem Wahlsystem, den Parteien und Programmen, einer Analyse des Wahlkampfes, etc.. Auch außerhalb der Unterrichtszeiten diskutierten SchülerInnen angeregt vor der von einem Q2-Sowi-Kurs erstellten Informationswand mit Zusammenfassungen von Wahlprogrammen: Man hörte dort z.B. Gespräche über die genaue Ausrichtung der Klima- oder Migrationspolitik einzelner Parteien und Mutmaßungen über mögliche Koalitionen. Das ist genau das Ziel des Projekts: Sich mit den Parteien und den Tiefen des Wahlsystems (Erst-/Zweitstimme, bestehende Grundmandatsklausel etc.) zu beschäftigen und das ernsthaft – weil es praktische Auswirkungen hat und man eine Verantwortung im Wahlvorgang spürt. „Und dabei wollen wir das Wählen als wichtiges und niederschwelliges Demokratieelement selbst erfahrbar machen und mögliche Hemmungen abbauen“, so Simon Kuhlmann, der zusammen im Team mit Sarah Finkeldei und Erika Reich (Fachschaft Politik/Sowi) diese Juniorwahl am GNR mit organisiert hat.





Die EF-Schülerin Jule formuliert es nach ihrem Wahlgang so: „Ich finde es interessant, wie bei den letzten Juniorwahlen auch, dadurch die Tendenz am GNR zu erfahren, welche Parteien bei uns gut abschneiden. Außerdem kommt ja auch das „echte“ Wählen in der Zukunft auf uns zu.“ Die Q2-Schülerin Sarah wünscht sich dabei: „Hier kann ein authentisches Bild davon entstehen, wie eine „Jugendwahl“ ausfallen würde – und hoffentlich auch als eine mögliche Informationsquelle für die Parteien.“
Um die Wahlgänge in einem 12 Stunden geöffneten Wahlraum zu ermöglichen, waren über 35 WahlhelferInnen aus der Stufe 10 mit großer Selbständigkeit im Einsatz. Auch die Stimmauszählung wurde mit viel Engagement und guter Laune von einer großen Gruppe Wahlhelfern gestemmt.
Wir sind gespannt auf das Wahlergebnis der Schule, das in der folgenden Schulwoche bestimmt in einigen Unterrichtsstunden zusammen mit den Ergebnissen der Bundestagswahl thematisiert und analysiert werden wird.
Hier kommen weitere Wählende und Wahlhelferinnen zu Wort:
- Leonie, 10. Klasse: “Ich habe mich als Wahlhelferin beworben, weil ich es sehr interessant finde, wie der Wahlprozess funktioniert.”
- Alina, Q2: “Die Juniorwahl an sich ergibt ein großes Stimmungsbild unseres Alters, wenn genug mitmachen.”
- Filipp, 10. Klasse: “Es ist spannend, den Wahlablauf mitzumachen. Man weiß dann, wie es mit 18 Jahren bei der Bundestagswahl ist.“
- Johanna, 10. Klasse: “Ich bin Wahlhelferin geworden, weil mich der Prozess sehr interessiert hat und auch eventuell als Vorbereitung für die Zukunft als „richtige“ Wahlhelferin.”
- Lara, 10. Klasse: “Man bekommt dann einen Überblick über die Meinung am GNR, ich bin gespannt auf die Auswertung.“
- Jette, Q2: „Ein interessanter Blick auf die Jugend und ihre Einstellung – der nur sinnvoll ist, wenn genug SchülerInnen teilnehmen.“
- Jakob, 10. Klasse: „Man setzt sich dadurch echt mit den Parteien auseinander und sonst wäre man da nicht so drin.“
- Maya, EF: “Man ist jetzt noch mehr informiert, auch hier im Sowi Unterricht. Das bringt wirklich etwas.”
- Mehmet, EF: “Ich bin wählen gegangen, weil jede Stimme zählt. Dadurch kann man einen Beitrag leisten, um das Gesamtbild am GNR zu erfahren.”
- Ilyas, 10. Klasse: “Dadurch setzt man sich mehr mit den Themen und damit, was welche Partei möchte, auseinander. Es ist cool, dann zu sehen, wie die Meinung bei uns ist und welche Partei von uns bevorzugt wird.”
- Sophie, EF: “Die Ergebnisse sind dann interessant im Vergleich. Auch wenn es vielleicht ein kleiner Teil als „Spaßwahl“ sehen könnte und man das ein wenig „rausrechnen“ muss, erfährt man doch etwas im Vergleich zwischen Jüngeren und Älteren.”