Grenzen überwinden, Wissen vertiefen: GNR-SchülerInnen erleben Europa in El Puerto de Santa Maria
Vom 17. bis 24. November reisten 2 Schülerinnen und 3 Schüler aus unseren 10. Klassen im Rahmen eines Erasmus+-Schülermobilitätsprojektes nach El Puerto de Santa Maria in der Nähe von Cádiz. Ziel war es, gemeinsam mit den spanischen Austauschpartnern an einem Projekt zum Thema „Wasser – eine Ressource, die uns verbindet“ zu arbeiten. Die Begegnung stand nicht nur im Zeichen des interkulturellen Austauschs, sondern auch im Einsatz für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser, einer Ressource, die zunehmend unter Druck gerät.
Das Projekt in Andalusien, einer Region mit einer jahrtausendealten Geschichte, direkt am Atlantik, bot eine ideale Umgebung, um die Bedeutung von Wasser aus ökologischer, kultureller und wirtschaftlicher Perspektive zu erforschen. „Erasmus+ ermöglicht es uns, Brücken zu bauen – zwischen Ländern, Kulturen und Generationen“, betont Projektleiterin und Erasmus+-Koordinatorin am GNR, Sylvia Ottofrickenstein. „Unsere Schüler werden nicht nur Teil eines europäischen Dialogs, sondern sie lernen, Verantwortung für globale Themen zu übernehmen.“
Als Anfang des Jahres die GNR- VertreterInnen das Thema für das gemeinsame Projekt vorschlugen, war die spanische Koordinatorin Esperanza Garcia sofort einverstanden. „Wasser ist etwas, das wir alle brauchen. Der Wassermangel in unserer Region stellt uns vor immer neue Herausforderungen“, erklärt die Koordinatorin. Nach dem Besuch der spanischen Minigruppe in Rietberg im Mai 2024 stand nun der Gegenbesuch in Spanien an.
Die Woche in Andalusien war reich an Aktivitäten. Besonders beeindruckend war der Besuch der Salida a los Toruños im Naturpark Bahía de Cádiz. Der Park umfasst Salzwiesen, Wattflächen, Flussmündungen und andere wasserreiche Lebensräume, die nicht nur ökologisch bedeutsam sind, sondern auch wichtige Einblicke in die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Wasser bieten. Aber auch der Spaßfaktor kam – wie zum Beispiel beim gemeinsamen Kajakfahren – nicht zu kurz.
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Aber lest selbst/lesen Sie selbst: Wir konnten drei teilnehmende SchülerInnen genauer zu ihren Erlebnissen in Andalusien befragen. Die Drei erklären auch, warum sie sich für einen der begrenzten Plätze in diesem Austausch beworben hatten.
Was habt ihr alles in der Zeit in Cádiz unternommen?
Pia: Wir haben von der Schule aus verschiedenste Aktivitäten unternommen. Am Mittwoch zum Beispiel haben wir eine Radtour durch einen Nationalpark gemacht und anschließend haben wir noch eine Kajaktour gemacht. Uns wurde am Montag die Schule gezeigt und am Freitag durften wir sogar am Unterricht teilnehmen. Am Dienstag und am Samstag waren wir in zwei verschiedenen Großstädten: Cádiz und Sevilla. Außerdem waren wir in vielen Museen, wie zum Beispiel in Sevilla in einem Kunstmuseum.
Tom: Am ersten Tag unserer Austauschreise genossen wir gemeinsame Aktivitäten mit unseren Austauschschülern, was das Essen und Bowlen betraf. Am Montag erhielten wir in der Schule eine Einführung und erkundeten anschließend die Stadt, darunter „El Puerto de Santa Maria“. Wir besichtigten das Rathaus und wurden von dem Bürgermeister freundlich empfangen. Zu den Highlights gehörten die historischen Stätten der Stadt, wie die Burg „San Marcos“ und die Kathedrale „Iglesia Mayor Prioral“, welche uns einen tiefen Einblick in die reiche Geschichte und Kultur der Region gaben.
Jannik: In Cádiz waren wir nur einen Tag, da meine Gastfamilie und die Gastfamilien der anderen in dem Nachbarort „El Puerto de Santa Maria“ wohnen. Direkt in Cádiz waren wir in einer Kirche und auf einem Aussichtsturm. Wir sind mit dem Schiff rübergefahren.
Was war dabei dein Lieblingsausflug?
Jannik: Mein Lieblingsausflug war, als wir an dem Samstag nach Sevilla gefahren sind, da wir dort vieles selber erkunden durften und sehr viel Neues kennengelernt haben.
Pia: Mein Lieblingsausflug war am Mittwoch die Fahrrad- und Kajaktour, da wir anschließend in unserer Freizeit noch in einem Einkaufszentrum in San Fernando waren.
Tom: Mein Lieblingsausflug war definitiv auch der Tagesausflug nach Sevilla. Dieser Tag hat mir besonders gefallen, weil wir mehr Freizeit hatten und den ganzen Tag damit verbrachten, die Stadt zu erkunden. Wir haben viel gesehen und erlebt, was meinen Eindruck nur bestätigt hat, dass Sevilla eine einfach wunderschöne Stadt ist.
Wie lief der Alltag in deiner Gastfamilie ab?
Jannik: Ich bin jeden Tag so gegen 7:45 Uhr aufgestanden, da die Schule erst später beginnt. Morgens gab es kein Frühstück. Dann sind wir zur Schule gegangen und haben die anderen getroffen. Bis 14:30 Uhr waren wir meistens dann mit in der Schule oder haben einen Ausflug gemacht. Dann ging es an zwei Tagen zu Oma und Opa zum Essen und sonst nach Hause. Dort habe ich dann immer mit meinem Austauschschüler zusammen gekocht. Abends so ca. 18:00 Uhr haben wir uns mit den anderen getroffen und waren in der Stadt. Später ging es wieder nach Hause und dann ins Bett.
Pia: An den Alltag konnte ich mich schnell gewöhnen, wir sind aufgestanden, haben uns fertig gemacht und sind zur Schule gefahren, anschließend ging es nach den Aktivitäten nach Hause und wir haben zu Mittag gegessen. Da wir nachmittags bis abends immer unterwegs waren, ging es erst später wieder nach Hause, trotzdem hat es sehr viel Spaß gemacht.
Tom: Der Alltag in meiner Gastfamilie lief ziemlich entspannt ab. Morgens weckten uns die Gasteltern und auf dem Weg zur Schule gab es immer etwas zu frühstücken. Das war super praktisch, weil wir zuhause nicht erst noch frühstücken mussten und direkt los konnten. Die Gasteltern fuhren uns jeden Tag mit dem Auto zur Schule und holten uns auch wieder ab. Zu Hause konnten wir dann erstmal chillen und uns aufs Mittagessen freuen. Nach dem Essen hatten wir meist noch Zeit für uns, bevor es weiterging zu einem Treffpunkt, wo wir uns mit anderen SchülerInnen trafen und zusammen unsere Freizeit verbrachten.
Ihr wart ja zusammen mit euern Gastschülern an deren Schule. Was hat dir an und in der der Schule gut gefallen?
Pia: Die Schule war sehr schön, ich mochte vor allem das Interieur, aber auch die Art wie die Lehrer und Schüler auf ,,einer Wellenlänge” waren und sie sich trotzdem gegenseitig respektiert haben.
Tom: Mir hat es an der Schule dort wirklich gut gefallen, weil die Lehrer alle sehr nett und freundlich waren. Sie waren immer hilfsbereit und haben sich Zeit genommen, uns die Dinge geduldig zu erklären, was bei Sprachbarrieren echt super war. Außerdem waren die Klassen kleiner, was das Lernen intensiver und persönlicher gemacht hat. Die Pausen waren auch toll, da wir immer draußen in der Sonne sitzen konnten, was bei dem schönen Wetter dort doppelt so viel Spaß gemacht hat.
Konntet ihr sehen, was an der Schule anders ist als am GNR?
Pia: Der Unterschied zwischen den Schulen war zum Beispiel die Größe, da unsere Schule sehr viel größer ist und es am GNR viel mehr Schüler gibt. Außerdem gibt es in Spanien für jedes Fach einen Raum, d.h. dass die Schüler für jedes Fach den Raum wechseln müssen und keine Klassenräume haben.
Jannik: Die Schule ist sehr anders als unsere Schule, da die Schule anders aufgebaut ist. In der Schule ist quasi der Pausenhof und außen herum die Schule. Das finde ich sehr cool.
Tom: An der spanischen Schule war einiges anders als bei uns. Zum Beispiel waren die Klassen wie gesagt viel kleiner und es gab teilweise andere Fächer. Die Schule war anders aufgebaut als deutsche Schulen: Sie hatte kleinere Klassenzimmer und eine Art Kleingarten in der Mitte der Schule mit Bäumen und ein paar Sträuchern. Außerdem hatte die Schule keinen Speiseraum.
Welche Workshops und Projekte habt ihr dort gemacht?
Jannik: Wir waren jeden Tag auf einem Ausflug zu verschiedenen Orten. Unser Thema dabei war immer Wasser.
Pia: Wir haben in Kleingruppen eine Infografie gestaltet, um sie in der Schule für das Erasmus+ Programm aufzuhängen.
Tom: In der Zeit haben wir an unseren Projekten in der Schule gearbeitet. Wir haben Plakate und Präsentationen erstellt, bei denen wir erklärt haben, was wir dort gemacht haben und was wir gelernt haben.
Welche Workshops/Themen haben dir dabei am meisten Spaß gemacht?
Pia: Die Zusammenarbeit hat mir am meisten Spaß gemacht, da man sich dadurch noch besser kennenlernen konnte.
Jannik: Am meisten hat es mir gefallen, als wir passend zum Projektthema „Wasser“ Kanu gefahren sind.
Tom: Am meisten Spaß hat mir auch das Kajakfahren gemacht. Es war lustig, mit den Lehrern mal etwas anderes zu unternehmen und es war abwechslungsreich im Vergleich zu dem sonstigen Programm. Wir hatten alle zusammen sehr viel Spaß.
Ihr hattet ja einen der begehrten wenigen Plätze für den Erasmus- Austausch ergattert: Warum hattest du dich bei dem Cádiz Austausch beworben?
Pia: Ich habe mich beworben, um ein anderes System kennenzulernen, ich wollte wissen, wie es in anderen Ländern so ist, die Kultur, das Leben und der Alltag. Außerdem wollte ich mein Spanisch und Englisch verbessern.
Tom: Ich habe mich bei dem Austausch beworben, weil ich schon länger nach einem Schüleraustausch fragte und daran interessiert war, eine neue Stadt kennenzulernen. Außerdem habe ich Spanisch auch im Unterricht und wollte gerne meine Sprachkenntnisse dort anwenden.
Jannik: Ich wollte auch meine Spanischkenntnisse weiterentwickeln und die vielen Seiten von Spanien kennenlernen.
Warum würdest du anderen SchülerInnen auch empfehlen, sich bei einem Erasmus-Austausch zu bewerben?
Tom: Ich würde jedem empfehlen, diesen Austausch mitzumachen, da man super viel Neues kennenlernen und neue Menschen treffen kann. Außerdem lernt man viel Neues und wird viel selbständiger. Man kann seine Sprachkenntnisse in Englisch oder sogar Spanisch verbessern.
Pia: Es hat viel Spaß gemacht, neue Leute kennenzulernen und es bietet Unmengen an neuen Sichtweisen. Man kann Neues dazu lernen, was einem durchaus auch in der Zukunft helfen kann.
Jannik: Es hat mir mega viel Spaß gemacht und es bringt sehr viel, da man schon nach einer Woche viel versteht und es einfach wunderbar ist.
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Wie geht es weiter mit Erasmus+ am GNR?: Die nächste Schülermobilität ist bereits in der Planung: im März 2025 startet für 8 Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen am GNR ein Austausch mit dem Istituto comprensivo corso Soleri in Cuneo, Italien.
Interviewfragen von: Julie, Paulina, Emilia (Homepage AG)
Textbestandteile von: S. Ottofrickenstein
Fotos von: teilnehmenden SchülerInnen und S. Ottofrickentstein