Gefahrenbewusstsein und Verantwortungsgefühl entwickeln – Präventionsprojekt „Crash Kurs NRW“

Am 26.01.2023 führte die Projektgruppe Verkehrsunfallprävention der Polizei Gütersloh das Präventionsprojekt „Crash Kurs NRW“ am Gymnasium Nepomucenum in Rietberg (GNR) durch. Ziel der Vormittagsveranstaltung in der Aula für alle Schülerinnen und Schüler der drei Stufen in der Oberstufe war es, für die Gefahren der Teilnahme am motorisierten Straßenverkehr zu sensibilisieren – sowohl als junge FahrerInnen, als auch als Mitinsassen in einem PKW.

Die Projektgruppe war mit einem Team aus drei Polizistinnen und Polizisten, einem Notarzt, einem Notfallseelsorger und einem Angehörigen eines Unfallopfers gekommen, um vertiefte Einsichten in die Gefahren des Straßenverkehrs bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erzielen. Polizeihauptkommissar Sebastian Brand erläuterte eingangs die negative Unfallstatistik in der jungen Altersgruppe der Fahranfänger und appellierte an die Zuhörer: „Lasst es nicht noch mehr werden“.


Hinten v.l.: Hans Lutermann (Angehöriger), Ursula Rutschkowski (Notfallseelsorge), Katharina Philippi (Polizei Gütersloh), Alexander Hüsken (Polizei Gütersloh), Sebastian Brand (Polizei Gütersloh), Dr. Ralf Stroop (Notarzt)

Die Teammitglieder in diesem Präventionskonzept für junge FahrerInnen im Kreis Gütersloh berichteten in den folgenden 90 Minuten von ihrem Umgang und ihren Erfahrungen mit Verkehrsunfällen, bei denen sie teilweise die allerersten Helfer vor Ort sind. So wurden aus den verschiedenen Sichtweisen der Polizisten Alexander Hüsken und Katharina Philippi sowie des leitenden Notarztes Dr. Ralf Stroop persönliche und emotionale Erfahrungen mit tödlichen Unfällen im regionalen Kreisgebiet geschildert. Hier wurde deutlich, dass trotz aller beruflicher Professionalität solche schweren Unfälle auch an den Helfern nicht spurlos vorbei gehen. Dieses Gefühl übertrug sich durch die eindringlichen Schilderungen und durch direkte Appelle wie „Überlegt euch, wie ihr unterwegs seid“  und „Sagt `nein` und steigt nicht bei betrunkenen Fahrern ins Auto“ auf die jungen Zuhörer und auch die begleitenden LehrerInnen. Die Notfallseelsorgerin Ursula Rutschkowski vermittelten einen direkten Eindruck von ihrer Aufgabe, nach tödlichen Verkehrsunfällen die Überbringung der Nachricht an Angehörige zu begleiten. Der Angehörige Hans Lutermann, dessen Tochter nach einem Unfall im Wachkoma ist, erzählte, wie „ein Sekundenbruchteil ein ganzes Leben über den Haufen geworfen hat“. Im Zuge dieser Veranstaltung, der die Zuhörer still und betroffen folgten, wurden u.a. Unfallursachen wie Alkohol und Drogen am Steuer, Ablenkung durch Smartphones, unangepasste Geschwindigkeit in Kombination mit geringer Fahrpraxis thematisiert.

Eine Nachbereitung der emotionalen Veranstaltung fand in der nachfolgenden Doppelstunde statt, dabei hatten die LehrerInnen die Möglichkeit, auf bereitgestelltes Unterrichtsmaterial in Bezug auf den „Crash Kurs NRW“ zurückzugreifen.

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