Eindrucksvolle Veranstaltung zur Verkehrssicherheit – Präventionsprojekt „Crash Kurs NRW“ zu Gast

Anfang Februar war der „Crash Kurs NRW“ mit einem Team der Projektgruppe Verkehrsunfallprävention der Polizei Gütersloh vor Ort am Schulzentrum Rietberg. Die eindrucksvolle Veranstaltung war in diesem Durchgang an die Stufe Q2 des Gymnasiums und die zwei Stufen Q1 und Q2 der Gesamtschule gerichtet. Ziel war es, das Bewusstsein für die Risiken im Straßenverkehr zu schärfen –für die SchülerInnen sowohl in ihrer Rolle als FahranfängerInnen als auch in ihrer Rolle als Mitfahrende.

Um die Gefahren eindrücklich zu vermitteln und das Bewusstsein für die eigene Verantwortung zu bestärken, war ein vierköpfiges Team aus einem Polizeihauptkommissar, einer leitenden Notärztin, einer Notfallseelsorgerin und einem Familienangehörigen eines Unfallopfers vor Ort. Zu Beginn verdeutlichte Polizeihauptkommissar Sebastian Brand anhand Unfallstatistiken die überproportional hohe Beteiligung von Fahranfängern und erklärte dem jungen Publikum: „Unser Anliegen ist es, dass die Kreuze am Straßenrand, die an Unfälle erinnern, nicht noch mehr werden.“

v.l.: Uschi Rutschkowski (Notfallseelsorge), Sebastian Brand (Polizei Gütersloh), Dr. Jutta Grabe (leitende Notärztin), Herr Krömer (Beauftragter für Verkehrserziehung am GNR), Hans Lutermann (Angehöriger)

In den folgenden 80 Minuten schilderten die Mitglieder des Präventionsteams ihre persönlichen Erlebnisse im Umgang mit schweren bis hin zu tödlichen Verkehrsunfällen. Die leitende Notärztin Dr. Jutta Grabe berichtete aus ihrer Perspektive von einem tragischen Unfall in der Region mit mehreren jungen Opfern. Sie verdeutlichte, dass auch an Einsatzkräften in ihrer beruflichen Professionalität die emotionalen Belastungen solcher Ereignisse nicht spurlos vorübergehen. Ihre eindringlichen Schilderungen und direkten Appelle wie „Mutig ist, nicht einzusteigen in ein Auto, wenn der Fahrer alkoholisiert ist“, „Mutig ist, wenn man frühzeitig am Abend jemanden bestimmt, der nüchtern bleibt und dann der Fahrer ist“ hinterließen einen nachhaltigen Eindruck bei den Anwesenden. Polizeihauptkommissar Sebastian Brand thematisierte daran anknüpfend die zentralen Unfallursachen wie Alkohol- und Drogenkonsum am Steuer, Ablenkung u.a. durch Smartphones sowie unangepasste Geschwindigkeit. Mit Blick auf die Kategorie „Diskofahrten“ nach Feiern etc. und die vorangegangenen Schilderungen der Notärztin appellierte Brand: „Habt Mut im Vorfeld „Nein“ zu sagen und nicht einzusteigen“, wenn der Fahrer nicht mehr fahrtüchtig ist, das Auto überbesetzt ist und man sich daher gar nicht mehr anschnallen kann. Die erfahrene Notfallseelsorgerin Uschi Rutschkowski gab dann Einblicke in ihre herausfordernde Aufgabe, zusammen mit der Polizei den Angehörigen nach einem tödlichen Verkehrsunfall die tragische Nachricht zu überbringen und die Angehörigen dann zu begleiten. Sie zeigte eindrucksvoll die Bandbreite der Reaktionen der Angehörigen auf, wenn durch einen Verkehrsunfall ein Familienmitglied „plötzlich, ohne Vorwarnung mitten aus dem Leben gerissen wird und alle Träume zerplatzen.“ Besonders ergreifend für das Publikum waren die abschließenden Erzählungen von Hans Lutermann, der von dem schweren Verkehrsunfall seiner Tochter und den lebenslangen Folgen erzählte. Mit bewegenden Worten wandte er sich an die SchülerInnen: „Ich möchte, dass ihr das hier alles und auch das, was ich erzählt habe, in Erinnerung behaltet und für euch die richtigen Entscheidungen trefft.“

Um die Veranstaltung und die hervorgerufenen Emotionen im Nachgang mit den SchülerInnen aufzuarbeiten und zu reflektieren, stand dem Lehrerkollegium auch speziell aufbereitetes Unterrichtsmaterial zum „Crash Kurs NRW“ zur Verfügung.

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