“Die Kombination aus Sprache und Inhalt schafft oft unerwartete Aha-Momente” – bilingualer Geschichtsunterricht

Am GNR wird der bilinguale Geschichtsunterricht für die 9. und 10. Klasse von Herrn Robrecht angeboten. “Bilingual” bedeutet “zweisprachig”, in diesem Fall wird also neben Deutsch im Unterricht Englisch gesprochen, die sprachliche Leistung wird allerdings nicht benotet. Geeignet ist der zweisprachige Unterricht für SchülerInnen mit guten Englischkenntnissen und natürlich Interesse an Geschichtsthemen. Die Themen sind u.a. Deutschland nach dem Krieg, der kalte Krieg und das Verhältnis zwischen BDR und DDR.

Wir von der Homepage AG haben Herrn Robrecht Fragen zum bilingualen Geschichtsunterricht gestellt, um das Angebot noch etwas genauer vorzustellen:

Homepage AG: Warum haben Sie sich dazu entschieden, Geschichte bilingual zu unterrichten?
Herr Robrecht: Geschichte ist eine spannende Disziplin, die uns zeigt, wie Menschen und Kulturen über Jahrhunderte hinweg interagiert haben. Durch das bilinguale Konzept können die SchülerInnen nicht nur historische Inhalte lernen, sondern auch ihre Sprachfähigkeiten in Englisch verbessern. Da viele historische Quellen und Forschungsergebnisse auf Englisch vorliegen, wird durch den bilingualen Unterricht der Zugang zu einer Vielzahl von Materialien erweitert. Außerdem bereitet es die SchülerInnen optimal auf eine zunehmend globale und vernetzte Welt vor, in der Englisch eine zentrale Rolle spielt.

Homepage AG: Was macht Ihnen an Ihrem Unterricht besonders Spaß?
Herr Robrecht: Am meisten Freude bereitet mir, wenn ich sehe, wie SchülerInnen beginnen, historische Ereignisse und Entwicklungen kritisch zu hinterfragen und eigene Perspektiven zu entwickeln. Die Kombination aus Sprache und Inhalt schafft oft unerwartete Aha-Momente, wenn die SchülerInnen merken, dass sie komplexe historische Zusammenhänge auf Englisch verstehen und diskutieren können. Außerdem schätze ich den interaktiven Austausch, der durch das bilinguale Lernen gefördert wird, da die SchülerInnen mutiger werden, sich in beiden Sprachen auszudrücken.

Homepage AG: Warum sollten sich Schüler für Geschichte Bilingual entscheiden?
Herr Robrecht: Der bilinguale Geschichtsunterricht bietet die Möglichkeit, sich sowohl fachlich als auch sprachlich weiterzuentwickeln. Die SchülerInnen verbessern ihre Englischkenntnisse nicht nur passiv, sondern aktiv, indem sie historische Inhalte diskutieren, analysieren und präsentieren. Zudem fördert das bilinguale Lernen die Flexibilität und das Denken in zwei Sprachen, was nicht nur im akademischen Kontext, sondern auch später im Beruf von Vorteil ist.

Homepage AG: Wann wird Englisch und wann wird Deutsch gesprochen?
Herr Robrecht: Generell verwenden wir beide Sprachen gleichwertig. Englisch ist vor allem am Anfang unser Werkzeugsprache und nicht Gegenstand der Bewertung wie im Englischunterricht. Wir bauen uns schrittweise hilfreiche sprachliche Gerüste auf, die uns die Kommunikation auf Englisch auch zu komplexen Themen erleichtern. Diese spezielle Technik nennt man “Scaffolding”.  Bei der Klärung von Missverständnissen oder zur Erklärung schwieriger Begriffe kann Deutsch eingesetzt werden. Die Balance zwischen beiden Sprachen sorgt dafür, dass der Lernprozess nicht unnötig erschwert wird.

Homepage AG: Inwieweit baut der bilinguale Geschichtsunterricht der zehnten Klasse auf den der neunten auf?
Herr Robrecht: Der bilinguale Geschichtsunterricht in der neunten Klasse legt die sprachlichen und inhaltlichen Grundlagen. Genau wie der reguläre Geschichtsunterricht beschäftigt sich der bilinguale Unterricht in der Klasse 10 mit der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart. Die SchülerInnen gewöhnen sich an das Arbeiten mit englischen Quellen, entwickeln ihre sprachlichen Kompetenzen weiter und erwerben ein Grundverständnis für wichtige historische Epochen und Themen. In der zehnten Klasse vertiefen wir diese Kenntnisse und fordern die SchülerInnen heraus, komplexere historische Fragestellungen in beiden Sprachen zu erarbeiten,  da die SchülerInnen nun über eine solide sprachliche Basis verfügen, auf die sie aufbauen können. Grundsätzlich ist es aber auch möglich in der 10. Klasse neu einzusteigen. Interessierte SchülerInnen können bei ausreichender Anwahl auch in der Oberstufe Geschichte Bilingual als eigenständiges Fach bis hin zum Abitur belegen.

Außerdem haben wir eine Teilnehmerin am Kurs befragt, hier sind ihre Antworten:

Homepage AG: Was macht dir am Unterricht besonders Spaß?
Teilnehmerin: Ich mag die Themen, aber auch die Abwechslung zwischen den Sprachen.

Homepage AG: Warum würdest du anderen SchülerInnen Geschichte Bilingual weiterempfehlen?

Teilnehmerin: Ich würde anderen SchülerInnen Geschichte bilingual weiterempfehlen, da man da sein Vokabular auch nochmal um einiges erweitern kann und die Themen in der 9. Klasse sehr spannend sind.

Homepage AG: Ist es für dich einfach, den Unterricht zu verstehen?
Teilnehmerin: Eigentlich ist es relativ einfach den Unterricht zu verstehen, da man auch die Vokabeln zum Thema nach und nach lernt.

Hier kommen Sie zur Präsentation von Herr Robrecht: https://prezi.com/view/jNZto2DolnLS75aHuyfx/

Text und Interviews: Henrik, Luca und Sten (Homepage AG)

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