Berichte zu Sowi/Politik

Berichte zu Aktionen/ Wettbewerben im Bereich Politik/Sowi 2018-2021

Das GNR erprobt das Wählen bei Juniorwahl

Die Schülerinnen und Schüler aus insgesamt fünf Stufen – von Stufe 8 bis zur Q2 – hatten bei uns am Donnerstag und Freitag die Möglichkeit, die Bundestagswahl zu erproben. Das GNR nimmt nach der Europawahl 2019 aktuell zum zweiten Mal am größten Projekt zur politischen Bildung in Deutschland teil: der Juniorwahl.



Dabei simulieren die Schülerinnen und Schüler den Wahlvorgang zur Bundestagswahl: mit Wahllokal, originalgetreuem Material wie vorher verteilten Wahlbenachrichtigungen, Wählerverzeichnis, Stimmzetteln, die exakt dem Stimmzettel des Wahlkreises 131/ Gütersloh I entsprechen, Wahlkabine und Wahlurne. Die wahlberechtigten Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich im Vorfeld ausführlich mit ihren Fachlehrerinnen und -lehrern vor allem in den Fächern Wirtschaft- Politik (Sek I) und Sozialwissenschaften (Sek II) mit dem Bundestag, den Parteien und ihren Wahlprogrammen und dem Wahlsystem. Die Stufe Q2 hatte zudem Ende August die Möglichkeit, in einer zweistündigen Online- Podiumsdiskussion mit fünf Direktkanditatinnen und -kandidaten aus dem regionalen Wahlkreis in den Austausch zu treten und diesen Fragen zu den zuvor ausgewählten Themenbereichen wie z.B. Klimawandel stellen.

Dass die wahlberechtigten Schülerinnen und Schüler auf die Wahl gut vorbereitet waren, zeigten letzte Gespräche kurz vor dem Wahllokal z.B. über die genaue Ausrichtung der Europa-Politik von Partei xy im Gegensatz zur Partei z. Auch der Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme bereitete keine Probleme mehr. Gerade das ist ein Ziel des Projektes, sich ernsthaft – weil es praktische Auswirkungen hat und man eine Verantwortung im Wahlvorgang spürt – mit den Tiefen des Wahlsystems (Was waren noch gleich Überhangmandate? Ausgleichsmandate?) und den Wahlprogrammen zu beschäftigen. Auch vor den von den Sowi-Zusatzkursen der Stufe Q2 gestalteten Informationswänden zu Wahlsystem und Wahlprogrammen blieben in der letzten Woche zahlreiche Schülerinnen und Schüler stehen, diskutierten und beratschlagten sich untereinander.

„Genau dieses Interesse an der Auseinandersetzung mit den Parteien und dem Wahlablauf wollten wir durch die zweite Teilnahme an diesem Projekt in Gang setzen“, so Christiane Urban, die zusammen mit ihren Kollegen Sarah Finkeldei und Simon Kuhlmann (alle drei aus der Politik-/Sowi-Fachschaft) die Juniorwahl am GNR organisiert hat. „Und dabei wollen wir sehr handlungsorientiert das Wählen als wichtiges Demokratieelement erfahrbar machen und in allen Schritten praktisch durchführen und eventuelle Hemmungen abbauen“, so Urban weiter.

Wenn man die Schülerinnen und Schüler an beiden Wahltagen mit ihren Wahlbenachrichtigungen im Schulgebäude beobachtete und sie mit Ernsthaftigkeit zur Wahl gehen sah, lässt sich vermuten, dass dies in zahlreichen Bereichen gelungen ist. „Man kennt jetzt den Ablauf, man ist jetzt vorbereiteter auf die Wahlen in unserer Zukunft“, formulierte es Svenja, Schülerin der Q2 nach ihrer Wahl. Ihre Mitschülerin Julia pflichtete ihr mit Blick auf die Altersstruktur bei: „Durch die Juniorwahl beschäftigt man sich viel mit den Parteien und Programmen. Es ist ja auch interessant vor dem Hintergrund, dass die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 immer wieder in die Diskussion ist. Vielleicht ist es auch aufschlussreich für die Parteien, diese Wahlergebnisse in unserer Altersstufe zu erfahren und zu analysieren.“

Insgesamt engagierten sich 23 Schülerinnen und Schüler aus den Sowi Kursen der EF als Wahlhelfer und sorgten mit hoher Einsatzfreude und Selbstständigkeit für einen gelungenen Wahlablauf in dem für insgesamt 12 Stunden geöffneten Wahllokal, in das – passend zum Hygienekonzept unter Pandemiebedingungen – die Stufen klassen- und kursweise begleitet von den jeweiligen Fachlehrerinnen und Fachlehrern zum Wählen kamen.

Viele Schülerinnen und Schüler zeigten sich äußerst gespannt auf das Wahlergebnis der eigenen Schule, was am Wahlsonntag selbst um 18h veröffentlicht werden durfte und in dieser Woche mit Sicherheit in einigen Unterrichtsstunden thematisiert und analysiert werden wird.

Ralph Brinkhaus im Gespräch mit der 5b

Ralph Brinkhaus – Fraktionsvorsitzender der CDU\CSU im Bundestag und direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises – wurde von der Klasse 5b im Politikunterricht angeschrieben und hat nach seiner Antwort per Brief die Klasse besucht und mit ihr über verschiedene Themen diskutiert.

Aus der an Politik besonders interessierten Klasse 5b haben Maya und Mona diesen Bericht zur Vorgeschichte und zum Besuch von Brinkhaus geschrieben:

„Als erstes habe wir in Politik das Thema Klimawandel besprochen. Dann hat ein Schüler aus unserer Klasse vorgeschlagen, dass wir einen Brief an Herrn Brinkhaus schreiben könnten. Unsere Politik-Lehrerin Frau Urban fand diese Idee toll und gleich danach fingen wir an Briefe zu scheiben. Am Ende der Stunde haben manche Kinder die Briefe Frau Urban gegeben und sie hat die Briefe dann abgeschickt.

Herr Brinkhaus hat uns in einem Brief geantwortet. Er hat seine Meinung zu dem Thema in dem Brief geschrieben. Ca. ein paar Tage später hat Herr Brinkhaus Frau Urban nochmal angerufen, ob wir einen Termin finden, dass er zu uns in die Klasse kommen kann. Für diesen Termin am 2.7.2019 haben wir sogar unsere Klassen-Übernachtung verschoben. Als er dann da war, haben wir ihm Fragen gestellt und der hat sie uns beantwortet. Am Ende haben wir noch ein Foto mit ihm gemacht.“


 

Brinkhaus betonte bei seinem Besuch, dass er zwar gelegentlich Briefe von Schülerinnen und Schülern bekäme, aber noch nie so viele Briefe von 5. Klässlern auf einmal erhalten habe. Zu Beginn des Besuchs stellten die Schülerinnen und Schüler viele Fragen zu seiner Tätigkeit und Arbeit, aber auch zu Angela Merkel und ob er selbst Kanzler werden wolle.

 

Doch bald kam auch das Thema Umwelt und Plastiktütenverbot zur Sprache, was der eigentliche Anlass der Briefe der Schülerinnen und Schüler aus dem Politikunterricht heraus war. Diese hatten in ihren Briefen deutlich gemacht, dass Brinkhaus sich doch bitte für ein Plastiktütenverbot einsetzen solle. Schnell kamen auch andere Umweltthemen zur Sprache, wie die Energieerzeugung und der Kohleausstieg. Dabei konnte man an den Nachfragen bemerken, wie intensiv sich die Schülerinnen und Schüler mit diesen Themen auseinandersetzen. Auf Brinkhaus´ Frage, ob und inwiefern die Klasse selbst in der letzten Zeit etwas an ihren Gewohnheiten geändert habe, überraschten die Fünftklässler Brinkhaus mit den vielen Beiträgen, wie Fahrrad fahren, den Bus zum Arzttermin nehmen, Jutebeutel zum Einkaufen mitnehmen oder Müll am Strand sammeln, welche sie selbst für den Umweltschutz leisten. Am Ende sprach Brinkhaus mit den Schülerinnen und Schülern noch über neue Medien und den Einfluss von Youtubern, wie Rezo. Dabei erkundigte er sich bei der Klasse, wie sie das sehen und welche Medien sie selbst nutzen.

Insgesamt war es ein sehr interessanter Austausch, bei dem die Schülerinnen und Schüler alles fragen durften und feststellten, dass der Kontakt zur Politik, um sich für seine Ziele einzusetzen, gar nicht so schwierig ist.

 

Begleittext: Christiane Urban

Auch das GNR wählt Europa

Schülerinnen und Schüler am GNR hatten bereits am Donnerstag – wie die Briten und Niederländer – die Möglichkeit, zu einer Wahl des europäischen Parlaments zu gehen. Das GNR nimmt in diesem Jahr am größten Projekt zur politischen Bildung in Deutschland teil – der Juniorwahl. Dabei simulieren die Schülerinnen und Schüler den Wahlvorgang zur Europawahl, mit Wahllokal, originalgetreuem Material wie Wahlbenachrichtigungen, Wählerverzeichnis, Stimmzetteln und Wahlkabine.




Fast 400 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9 sowie die Sowi- Kurse der EF und Q1 beschäftigten sich bereits im Vorfeld ausführlich zusammen mit ihren Politik- und Sowi-Lehrerinnen und -Lehrern im Unterricht mit der EU, ihren Institutionen und den zur Wahl stehenden Parteien und deren Europawahlprogrammen. Dass das Projekt dazu einlud, sich ernsthaft mit den zur Wahl stehenden Parteien zu beschäftigen, konnte man an Aussagen wie „Ich weiß noch gar nicht, was ich wählen soll“ oder „Was denkst du über diese Partei?“ feststellen. Auch vor der vom Sowi- LK gestalteten Informationswand zum europäischen Parlament und zu der Wahl blieben in den letzten zwei Wochen zahlreiche Schülerinnen und Schüler während der Pause stehen, diskutierten und beratschlagten sich untereinander.

Ebenso rückten die Aufgaben des Europaparlaments und die Bedeutung von Entscheidungen auf EU- Ebene für das eigene Leben in den Mittelpunkt des Interesses, da man ja wissen wollte, wofür man überhaupt abstimmt. Für Christiane Urban und Sarah Finkeldei (Politik-/Sowi-Lehrerinnen und Organisatorinnen der Juniorwahl am GNR) war das Interesse am Thema Europäische Union, welche uns allem voran seit 70 Jahre Frieden beschert, zu wecken, ein zentrales Anliegen hinter der Bewerbung und Teilnahme an dem Projekt „Juniorwahl“. Aber auch die Stärkung der Handlungsorientierung im Politikunterricht zur Stärkung der Demokratie stellte eine wichtige Motivation dar.

Wenn man am Wahltag die Schülerinnen und Schüler mit ihren Wahlbenachrichtigungen im Schulgebäude beobachtete und sie mit Ernsthaftigkeit zur Wahl schreiten sah, kann man davon ausgehen, dass dies in zahlreichen Bereichen gelungen war. So äußerten Q1- Schüler, dass „es gut ist, dass man das jetzt einmal geübt hat.“ Ebenso engagierten sich insgesamt 23 Schülerinnen und Schüler aus dem Sowi LK der Q1 und dem Stärkenkurs „Europa“ der Stufe 9 als Wahlhelfer und sorgten so für einen gelungenen Wahlablauf in dem insgesamt 8 Stunden geöffneten Wahllokal und für ein Stück intensiv erlebter Demokratie für die Schulgemeinschaft.

 

 

Gleich 4 GNR-Teams unter den ersten Plätzen

Auch in diesem Durchgang haben wieder GNR- Schülerinnen und Schüler am Planspiel Börse der Sparkasse Gütersloh- Rietberg teilgenommen. Das Planspiel Börse ist ein Online-Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer virtuelles Geld zur Verfügung gestellt bekommen und dieses durch den An- und Verkauf von virtuellen Wertpapieren vermehren sollen. Vier Gruppen des GNR schafften es in diesem Jahr unter die ersten sechs Plätze in zwei Kategorien und wurden in einer kleinen Feierstunde mit Preisen und Urkunden ausgezeichnet.

Den ersten Platz in der Gesamtwertung hat die Gruppe ,,Taube Nüsschen” aus dem Sowi LK Q1 errungen und den dritten Platz belegte dort die Gruppe ,,Schlaubi-Schlümpfe” aus der 9c. Die Gewinner sind: Tim, Tom, Maurice und Sefa (Platz 1) sowie Ida, Ninorta und Sina (Platz 3).

   

Außerdem wurden noch Preisträger in der Kategorie “Nachhaltigkeit” ausgezeichnet. Auch hier wurden gleich zwei der drei ersten Plätze von GNR-Teams belegt: Der erste Platz ging hier an das Team “Dagobert Duck” aus einem Sowi-Kurs der EF und der 3. Platz an die Gruppe “Enterprise” aus dem Sowi LK der Q1. Das sind die Gewinner: Alexej und Jannik (Platz 1) sowie Niklas, Lorenz, Kaspar und Henning (Platz 3).

  

Mit den zwei Teams aus dem Sowi LK konnten wir von der Homepage AG noch ein kurzes Interview über ihre Teilnahme am Börsenspiel führen:

Welche Strategien hattet ihr?

Wir haben aktuelle Ergebnisse und das politische Geschehen beobachtet. Außerdem haben wir günstige Aktien mit Wachstumspotenzial ausgesucht. Und nach Unternehmen, welche bekannt sind, gesucht.

Was fiel euch schwer?

Uns fiel schwer: die Einschätzung einer Aktie, spontane Entscheidungen und das immer aktuelle Verfolgen der Ereignisse. Außerdem noch das rechtzeitige Kaufen und Verkaufen und die Spekulation.

Was machte euch Spaß beim Börsenspiel?

Uns machte die Organisation Spaß und die Erfolge freuten uns. Außerdem machte es Spaß, mit einem großen Kapital zu arbeiten.

Würdet ihr die Teilnahme auch anderen Schülern empfehlen?

Wir würden die Teilnahme weiterempfehlen, da man mehrere Erfahrungen in diesem Gebiet sammeln kann. Zudem ist der Spaßfaktor hoch, da man sich in der Gruppe die Aufgaben leicht aufteilen kann und am Ende zusammen einen Erfolg feiert. Natürlich brauch es aber auch viel Zeit, wegen den Abstimmungen innerhalb der Gruppe und der täglichen Kontrolle.

 

Eintauchen in die Bankenwelt

Welche Kredite werden zu welchen Konditionen vergeben? Welche Zinssätze werden für Konten und Kredite festgelegt? In welche Ausstattung von Filialen wird investiert? – Mit solchen und ähnlichen Enscheidungen beschäftigen sich die drei EF-Schüler Cedrik, Joel und Christian seit Mitte November 2017. Als Teilnehmer des Planspiels “Schulbanker” haben sie eine virtuelle Bank gegründet und treffen in sechs Geschäftsjahren – ein Geschäftsjahr entspricht einer Woche – wichtige Entscheidungen u.a. zu Konten und Krediten. Außerdem müssen sie Börsenkurse, ihre Ausgaben für Werbung und vieles mehr im Blick haben. Ihr Team agiert wie ein Bankenvorstand und muss strategisch sowie zugleich entscheidungsfreudig handeln.

Die Teammitglieder Cedrik und Joel haben nun in einem Sowi-EF- Kurs innerhalb der Wirtschaftsreihe das Bankenspiel vorgestellt. In ihrem Vortrag erläuterten sie ihren Mitschülern die beim Planspiel notwendigen Entscheidungen, ihre Gestaltungsspielräume und dabei gleichzeitig auch Fachbegriffe aus dem Bankwesen.

 

Die beiden Teammitglieder verdeutlichen in ihrem Vortrag, dass ihnen die Begleitmaterialien des Planspiels und die gesammelten Erfahrungen der ersten Geschäftsjahre bereits zu vertieften Einsichten in das Bankwesen und wirtschaftliche Zusammenhänge verholfen haben. „Solche tiefen Einblicke in so kurzer Zeit hat man ja sonst kaum zur Verfügung“, erläutern Cedrik und Joel. „Das passiert schon automatisch, dass wir in den Pausen zwischen den Spielwochen die Börsenkurse im Blick behalten“, ergänzen sie.

 

Es bleibt spannend: Aktuell ist das vierte Geschäftsjahr abgeschlossen. Das Team des GNR misst sich im Planspiel des Bankenverbandes mit insgesamt 945 Teams aus Schulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Geschäftsjahre 1 bis 6 werden virtuell gespielt, die jeweils besten Teams aus den 20 virtuellen Märkten nehmen dann vor Ort am Finale Ende April 2018 in Berlin teil.

Wir wünschen dem GNR-Team viel Erfolg für die weiteren Runden!