Wir erproben die Europawahl: auch viele 16- und 17-jährige Erstwähler dabei
Insgesamt hatten über 450 Schülerinnen und Schüler aus den Stufen 8 bis Q1 gestern und vorgestern die Möglichkeit, die Wahl des europäischen Parlaments selbst konkret zu erproben. Das GNR nimmt bereits zum vierten Mal am größten Projekt zur politischen Bildung in Deutschland teil: der Juniorwahl. Dabei simulieren die Schülerinnen und Schüler den Wahlvorgang realitätsgetreu: mit Wahllokal, Wahlbenachrichtigungen, Wählerverzeichnis und Stimmzetteln, etc.. Eine große Gruppe unserer Juniorwahl-Wahlberechtigten ist durch die erstmalige Absenkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre in diesem Jahr sogar zusätzlich Erstwähler bei der anstehenden Europawahl.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10 sowie der Stufe Q1 beschäftigten sich im Vorfeld ausführlich vor allem im Politik- und Sowi- Unterricht mit der EU, ihren Institutionen und den zur Wahl zugelassenen Parteien und deren Europawahlprogrammen. „Die EU und ich: Was hat die EU mit meinem Alltag zu tun?“, „Was kann das europäische Parlament gestalten?“, „Wen oder was wähle ich, wenn ich der Partei xy meine Stimme gebe?“ waren nur einige Fragen, die altersentsprechend im jeweiligen Unterricht thematisiert wurden.
Auch außerhalb der Unterrichtszeiten lud das Projekt dazu ein, sich ernsthaft mit den zur Wahl stehenden Parteien und dem europäischen Parlament zu beschäftigen. Vor der Informationswand mit Infos zu der Institution, dem Wahlprozess und den Wahlprogrammen blieben in den letzten zwei Wochen zahlreiche Schülerinnen und Schüler während der Pause stehen und führten Gespräche untereinander.
„Genau dieses konkrete Auseinandersetzen mit der europäischen Politikebene, den Parteien und dem Wahlablauf wollten wir durch die erneute Teilnahme des GNR an der Juniorwahl fördern“, so Simon Kuhlmann und Sarah Finkeldei als Organisatoren der Juniorwahl am GNR (beide Politik-/Sowi-Fachschaft). „Bei diesem Projekt wird das Wählen als Demokratieelement direkt erfahrbar gemacht – in diesem Jahr auch mit Blick auf die Erstwähler mit 16 und 17 Jahren besonders wichtig, eventuelle Unklarheiten und Hemmungen abzubauen“, so die zwei Lehrkräfte weiter.
Wenn man die Schülerinnen und Schüler an beiden Wahltagen mit ihren Wahlbenachrichtigungen im Schulgebäude beobachtete und sie mit Ernsthaftigkeit zur Wahl gehen sah, lässt sich vermuten, dass dies in zahlreichen Bereichen gelungen ist. Auch Leon und Frieda (beide Klasse 8) wollten bei der Juniorwahl wählen gehen: „Ich möchte herausfinden, wie es überhaupt ist, eine Partei zu wählen“ und „Es ist wichtig, dass wir uns dabei mit den Themen auf EU-Ebene auseinandersetzen“, so ihre Motivation. „Wir Jugendlichen, die wir schließlich die Zukunft sind, bekommen durch die Juniorwahl eine Stimme – wenn auch nicht als gültige Wahl, dann werden wir doch in einer Statistik bei diesem Projekt gehört“, ergänzte Frieda. „Jede Stimme zählt“, formulierte Darja (Klasse 10) beim Warten in der Schlange vor dem Wahllokal.
Bei der Betreuung des Wahllokals engagierten sich 23 Schülerinnen und Schüler aus den Stufen 10 und Q1 mit hoher Einsatzfreude als Wahlhelfer. „Es ist spannend, ein Teil des Wahlprozesses zu sein und ihn mitzugestalten“, war die Motivation der Wahlhelferinnen Darja (Klasse 10) und Charlotte (Stufe Q1). „Und das gerade bei dieser wichtigen Wahl mit den wichtigen Themen“, ergänzte Wahlhelferin Felicitas (Klasse 10). Die Wahlhelfer sorgten so für einen gelungenen Wahlablauf in dem 8 Stunden geöffneten Wahllokal, für eine reibungslose Auszählung der Stimmzettel – und für ein Stück intensiv erlebter Demokratie für die Schulgemeinschaft.
Wir sind gespannt auf das Wahlergebnis der Schule, das am Wahlsonntag selbst ab 18 Uhr veröffentlicht werden darf und in der kommenden Woche bestimmt in einigen Unterrichtsstunden thematisiert und analysiert werden wird.